• Bäckerei- und Cafébereich des neuen "Koback und mehr" im MarktTreff Koberg
  • Laden-Innenbereich des MarktTreff Tetenhusen nach erfolgter Modernisierung
  • Symbolische Schlüsselübergabe vor dem MarktTreff-Eingang mit Bürgermeister und Neu-Betreiberpaar
  • MarktTreff-Gebäude in Heidgraben

Rund um MarktTreff:
+++ Erfolgreiche Modernisierung in Tetenhusen +++ Wiedereröffnung in Koberg +++ Neue Betreiber in Heidgraben +++ Modernisierung in Haale +++

K i e l   MT 08.03.2024 – MarktTreffs machen sich fit für die Zukunft. Zwei Gemeinden investieren in energetische und bauliche Verbesserungen, das Land fördert diese Maßnahmen. Zugleich zeigt sich das Modell der wohnortnahen Versorgung widerstandsfähig: Zwei Gemeinden haben für ihre Märkte neue Betreiber gefunden.

+++ Tetenhusen: Nach Modernisierung in neuem Glanz +++

Groß war die Freude zum Jahreswechsel in Tetenhusen (Kreis Schleswig-Flensburg). Nach mehrmonatigen Umbauarbeiten strahlt der Lebensmittelmarkt von REWE-nahkauf-Betreiber Volker Stiefel in neuem Glanz: die Gänge breiter, die Regale übersichtlicher, ein neues Lichtsystem mit mehr und nachhaltiger Helligkeit, eine neue digitale Anzeigentafel für Gemeindenachrichten. „Es war ein großer Wow-Effekt spürbar“, sagt LandFrauen-Vorständin Sylke Messer-Radtke, die in Tetenhusen lebt und vor Ort einkauft. Die örtlichen LandFrauen haben am Eröffnungstag die Kaffee-Ecke mit Leckereien versorgt.
Mit der Neugestaltung hat der Nonfood-Bereich weitere Flächen hinzubekommen; dazu gibt es ein erweitertes Sortiment an Bio-, vegetarischen und veganen Produkten sowie Power Food. „Der Laden wächst mit dem, was die Kundinnen und Kunden nachfragen“, auf das nahkauf-Team könne man jederzeit zugehen, schwärmt Messer-Radtke.

Laden-Innenbereich des MarktTreff Tetenhusen nach erfolgter Modernisierung
Blick in den modernisierten Ladenbereich des Tetenhusener MarktTreffs: die Gänge breiter, die Regale übersichtlicher, ein neues Lichtsystem – und modernste Kühltechnik.

Beliebt seien nach wie vor der Backshop, geblieben seien Lotto- und Post-Annahme sowie das Büchertauschregal. Dazugekommen ist die modern möblierte Sitz- und Treffecke im Eingangsbereich, die bereits gut angenommen werde. „Wir wollen den Markt als Anlaufstelle und Ort für den Austausch stärken“, fasst Bürgermeister Lemm die Neuerungen zusammen.
Und besonders am Mittwoch ist der Einkauf begehrt: Dann helfen zwei Ehrenamtler:innen vom LandFrauenVerein Tetenhusen beim Einräumen der Neuware. „Der Mittwoch hat sich bei uns etabliert als kleiner Schnack-Tag“, so Messer-Radtke. Die LandFrauen helfen auch bei der Regalpflege.

Kaufmann Volker Stiefel, der seinen Pachtvertrag um zehn Jahre verlängert hat, spricht von einer „gelungenen Maßnahme“. Im Eingangsbereich ist die Treffecke aufgewertet worden, die Lagerfläche wurde erheblich erweitert: „Das war wirklich notwendig.“
Neben dem Lebensmittelmarkt gibt es im MarktTreff Tetenhusen die Besonderheit eines Gastronomiebetriebs: Der Gasthof „Zum Fuchsbau“ von Birgit und Hans Hermann Kophstahl ist Anlaufpunkt für Feste, Feiern und Veranstaltungen aller Art.

Blick auf modern möblierte Sitzecke und Backshop-Theke im modernisierten MarktTreff Tetenhusen
Die schön möblierte Sitz- und Treffecke sowie der umgestaltete Backshop im Eingangsbereich werden bereits gut von den Kund:innen angenommen.
Bürgermeister Heiko Lemm vor dem Eingang des MarktTreff Tetenhusen
Tetenhusens Bürgermeister Heiko Lemm vor dem MarktTreff: „Wir wollen den Markt als Anlaufstelle und Ort für den Austausch stärken.“

+++ Koberg: Neustart nach zweieinhalb Jahren +++

„Heute ist ein großartiger Tag für unser Koberg.“ So begrüßte Bürgermeister Jörg Smolla die rund dreihundert anwesenden Einwohner:innen und Gäste am Samstag, den 2. März 2024 im historischen MarktTreff (Kreis Herzogtum Lauenburg). Mit Livemusik, Suppen-Büfett und ausgewählten Eröffnungsangeboten feierten die Koberger:innen die Wiedereröffnung ihres Cafés und Dorfladens. Nach zweieinhalb Jahren Leerstand hat das aus Hamburg kommende Betreiberpaar Janine und Beqir Salja unter neuem Namen „Koback und mehr“ den Laden übernommen.
Künftig werden die beiden an sechs Tagen die Woche frische Backwaren sowie Lebensmittel des täglichen Bedarfs anbieten. Besondere Angebote werden sicherlich über Koberg hinaus interessierte Kund:innen anziehen: der Torten-Nachmittag an jedem Freitag, als passende Ergänzung zum bereits im Koberger MarktTreff fest-etablierten Mittagstisch, der mehrmals die Woche ehrenamtlich angeboten wird – sowie der Brötchenverkauf jeden Sonntagvormittag.

Bürger:innen bei der Wiedereröffnungsfeier im MarktTreff Koberg
Großer Andrang und gute Stimmung bei der Wiedereröffnungsfeier von Café und Dorfladen im MarktTreff Koberg.
Symbolische Schlüsselübergabe vor dem MarktTreff-Eingang mit Bürgermeister und Neu-Betreiberpaar
Symbolische Schlüsselübergabe von Kobergs Bürgermeister Jörg Smolla (Mitte) an das neue Betreiberpaar Janine (links) und Beqir Salja (rechts).

„Die Zeit ohne Laden war wirklich eine Durststrecke“, blickt Horst Albrecht, Vorsitzender des MarktTreff Koberg e.V., zurück. „Wir haben über Online-Portale und unsere Kontakte intensiv nach Betreibern gesucht und hatten viele Bewerbungen. Mit Herrn und Frau Salja haben wir vergangenen Dezember diejenigen gefunden, die zu unserem MarktTreff-Konzept am besten passen.“ Und Albrecht spricht die weiteren Schritte zum jetzt erfolgten Neustart an: „Wir haben daraufhin nochmal viel in den Laden investiert, damit für unsere neuen Pächter der wirtschaftliche Druck gemindert wird. Auf die heutige Eröffnungsfeier haben alle gemeinsam hingearbeitet.“ Für dieses außergewöhnliche Engagement dankte Bürgermeister Smolla – unter großem Applaus der Anwesenden – Horst Albrecht und seinen Mitstreiter:innen des MarktTreff-Vereins, „ohne die wir den Dorfladen nicht wiederbelebt bekommen hätten. Fußläufig einkaufen zu können ist schließlich ein großer Gewinn für jede Gemeinde im ländlichen Raum.“ Ebenso dankte Smolla der früheren Betreiberin Bettina Tönnies, die sich aus gesundheitlichen Gründen vor zweieinhalb Jahren aus dem Geschäftsbetrieb zurückziehen musste, für ihre Verdienste.

MarktTreff-Aktive aus Koberg bei ihren Reden anlässlich der Wiedereröffnungsfeier
Reden beim Bürger:innenfest: „Heute ist ein großartiger Tag für unser Koberg“ – (von links nach rechts) Horst Albrecht, Vorsitzender des MarktTreff Koberg e.V., das neue Betreiberpaar Janine und Beqir Salja sowie Jörg Smolla, Bürgermeister der 800-Einwohner:innen-Gemeinde im Lauenburgischen.
Bäckerei- und Cafébereich des neuen "Koback und mehr" im MarktTreff Koberg
Bereits am Premierentag gut gefüllt: das neue Café im Koberger MarktTreff. Künftig gibt es an jedem Freitag den Torten-Nachmittag als besonderes Angebot für die Koberger:innen und Gäste aus den umliegenden Orten.
Kobergs Bürgermeister Jörg Smolla und Neu-Betreiberin Janine Salja im neuen Koberger Dorfladen
Janine Salja (links) zeigt Bürgermeister Jörg Smolla (rechts) die Lebensmittel-Auswahl in ihrem „Koback und mehr".

Zugleich appelierte Smolla an die Koberger:innen: „Meine Bitte an euch: Nehmt den ‚Koback‘, unseren Dorfladen, an. Nehmt unsere neuen Betreiber mit offenen Armen auf.“ Nur so könne der neue „Koback und mehr“ lange in der Gemeinde erhalten bleiben – getreu dem Motto von MarktTreff Schleswig-Holstein „Mein Einkauf bleibt im Dorf“. Den neuen Betreibern „Janine und Beqir, wünsche ich ganz viel Glück und Erfolg.“ Damit übergab Smolla symbolisch den Schlüssel an die neuen Kaufleute. Die hielten es freudestrahlend kurz und knapp: „Liebe Kobergerinnen und Koberger, danke, dass ihr alle da seid“, so Janine Salja. „Wir freuen uns auf euch.“

MarktTreff-Gebäude in Heidgraben
MarktTreff in Heidgraben: Nach der erfolgten Betreiberwahl durch die Gemeindevertretung am 6. März 2024 laufen die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung des Lebensmitteleinzelhandels vor Ort – dann als erster hurtig-Markt in Schleswig-Holstein.

+++ Heidgraben: Gemeinde wählt hurtig-Märkte als neue Betreiber aus +++

Ende 2023 hat der langjährige Betreiber Manfred Langer nach neun Jahren die Türen des Lebensmittelmarkts in Heidgraben (Kreis Pinneberg) geschlossen. Bereits sieben Wochen später präsentierte Heidgrabens Bürgermeister Julian Kabel die möglichen Nachfolger.
Die Firma hurtig-Märkte überzeugte Mitte Februar 2024 in einer öffentlichen Vorstellungsrunde mit ihrem Konzept und wurde vom Gemeinderat ausgewählt. Am 6. März erfolgte der Beschluss im nicht-öffentlichen Teil der Gemeindevertretungssitzung: Dem zuvor ausgehandelten Vertrag wurde damit von Seiten der Kommunalpolitik zugestimmt. Eine Wiedereröffnung ist voraussichtlich zum Mai geplant.

Hinter hurtig steht ein junges Team um Fin Niklas Schmidt und Tim Andersen, beide betreiben seit rund einem Jahr in Niedersachsen ihren ersten Markt. Heidgraben wäre ihr erster Standort in Schleswig-Holstein, weitere sollen zügig folgen.
Geplant ist ein Lebensmittelmarkt mit Vollsortiment, beliefert durch die bekannte Bartels-Langness-Gruppe. Dazu vorgesehen sind ein Backshop mit Frühstückscafé sowie Post- und DHL-Service. Einen Mittagstisch werde es im künftigen Heidgrabener Ladenkonzept nicht mehr geben. Der Laden soll aber 24/7, also rund um die Uhr, an sieben Tagen die Woche – per Kunden-App oder Servicekarte – zugänglich sein. Auf Personal wird nicht verzichtet: Mitarbeiter:innen sollen Montag bis Samstag jeweils von 7 bis 18 Uhr im Laden für die Kund:innen da sein. Neben dem klassischen Sortiment für den täglichen Bedarf soll es Produkte aus der Region im Angebot geben, Spezialitäten sollen bestellt werden können. Die Gemeinde Heidgraben hätte damit ab Mai diesen Jahres die Lücke in der Nahversorgung geschlossen und würde ihren beliebten Treffpunkt erhalten.

+++ Haale: Start der energetischen und baulichen Modernisierung +++

Lange ist der Umbau geplant worden, am 3. März 2024 ging es endlich los: Betreiberin Bärbel Körn hat ihren Laden für eine umfassende Modernisierung geschlossen. Viele Kund:innen aus Haale (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und Umgebung haben sich deshalb noch rechtzeitig mit Waren des täglichen Bedarfs eingedeckt. Auf Facebook wurde zum „Leeren der Regale“ aufgerufen – und es hat funktioniert: „Das war schon Wahnsinn“, schmunzelt Körn. Denn bis voraussichtlich 7. April 2024 werden die Bauarbeiten dauern.
Geplant ist ein neuer Eingangsbereich, die Kassenzone und der Thekenbereich werden zusammengelegt. Der Getränkemarkt wird vergrößert, barrierefrei zugänglich und modern gestaltet, eine Besuchertoilette wird eingebaut. Denn: Im vorderen Ladenbereich wird ab April ein schmucker Café-Bereich zu längeren Verweilpausen und dem „Schnack zwischendurch“ einladen.
Künftig wird „Bärbel’s Laden" – wie er liebevoll genannt wird – damit noch mehr zum „Haaler Marktplatz“.

„Bärbel's Laden" im Haaler MarktTreff: Die bis April laufende Modernisierung wird von Bund und Land mit rund 375.000 Euro gefördert.

Körns Frischetheke für Käse, Fleisch, selbstgemachte Salate und belegte Brötchen ist über die 500-Einwohner:innen-Gemeinde hinaus bekannt; besonders der selbstgemachte Fleischsalat ist „legendär“. Als Dienstleistungen bietet das Haaler Ladenteam Post, Lotto / Toto sowie Reinigungsannahme an – und auch der örtliche Sparclub hat hier seinen Anlaufpunkt.
Zur Modernisierung in Haale wird ebenfalls eine Photovoltaikanlage gehören. Während der Umbauphase hat Körn ein Auge auf die Bauarbeiten: „Und ich muss mal nicht um 4 Uhr morgens aufstehen.“

Unterstützt wurde die Modernisierung des MarktTreffs Tetenhusen mit einer Zuwendung von 250.000 Euro aus Landesmitteln und die Modernisierung des MarktTreffs Haale wird mit einer Zuwendung von rund 375.000 Euro aus Mitteln des Bundes und Landes im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) gefördert. Bewilligungsbehörde ist das Landesamt für Landwirtschaft und nachhaltige Landentwicklung (LLnL) Schleswig-Holstein.

Informationen zu Gründung und Betrieb eines MarktTreffs

Bei Interesse an der Gründung eines neuen MarktTreffs nehmen Sie bitte Kontakt auf mit dem Projektmanagement unter: 
gruendung@markttreff-sh.de

Detaillierte Informationen zum Projekt MarktTreff mit vielen Arbeitshilfen und aktuellen Tipps finden Sie unter:
www.markttreff-sh.de

Der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag sh:z berichtete in seinen Regionalausgaben ausführlich über Entwicklungen an den hier vorgestellten MarktTreff-Standorten – bitte beachten Sie auch unser Medienarchiv auf der offiziellen Projekt-Homepage (bitte hier klicken).

Das Projekt MarktTreff wird gefördert durch den europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER), die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) und das Land Schleswig-Holstein.

Fotos: MarktTreff SH / ews group

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